Herbst im FriedWald

Versöhnungsstudie: Frieden schließen mit der eigenen Sterblichkeit

Warum wir im Wald ruhiger ruhen – Studie bestätigt ausgleichende und entspannende Wirkung des Waldes im Kontext der letzten Ruhestätte

Immer mehr Menschen entscheiden sich für die letzte Ruhe in einem Bestattungswald. Warum ist das so? Welche Motive haben sie und welche Gedanken bewegen Menschen, die sich für eine Beisetzung in einem FriedWald interessieren?

Antworten auf diese Fragen liefert das Marktforschungsinstitut rheingold aus Köln. In einer Online-Umfrage im Sommer 2023 hat es mehr als 1.300 Deutsche befragt, die sich für eine Beisetzung im Wald interessieren.


Menschen denken sich selbst mit – auch im eigenen Tod

„Ich will nicht von Würmern aufgefressen werden.“ Offene Nennung aus der Befragung

Sätze wie dieser zeigen: Der Mensch tut sich schwer mit der Vorstellung, einmal nicht mehr zu existieren. Selbst im eigenen Tod denkt der Mensch sich mit. Der Wahl des Beisetzungsortes kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Sich über diesen bereits zu Lebzeiten Gedanken zu machen, wirkt erleichternd. Denn es verschafft uns ein Gefühl der Kontrolle über den Tod – man versöhnt sich mit ihm und leitet das Abschiednehmen bedacht ein.

FriedWald bietet Menschen nicht nur einen naturnahen Bestattungsort. Es ist vor allem auch ein Vorsorgekonzept: Immer mehr Menschen suchen sich bereits zu Lebzeiten ihren Baum im FriedWald aus. Denn die Bestattungsform ermöglicht über den Wald und die Natur einen versöhnlichen Umgang mit dem Tod.

Natur verbindet und versöhnt uns mit unserer Sterblichkeit

Für viele Menschen fühlt sich der Gedanke an die Beisetzung im Wald wie ein „nach Hause kommen“ an. Denn die Wahl fällt häufig auf einen Bestattungswald nahe des Lebensmittelpunktes – er ist vertraut, mit Erinnerungen verknüpft. „Es ist für mich ein tröstlicher Gedanke, wieder in die Natur einzugehen“, bestätigten 93 Prozent der Befragten.

Die Wahl des Waldes als letzte Ruhestelle ist auch ein Ausdruck der eigenen Naturverbundenheit. Sie wird für die Nachwelt sichtbar gemacht – über eine Grabstelle im Wald mit einer dezenten Namenstafel am Baum. Wichtiges Element ist die biologisch abbaubare Urne. Denn sie stellt den behutsamen Übergang der menschlichen Asche in die Natur dar. Nach dem eigenen Tod in die Natur überzugehen, hat eine erbauliche Wirkung. „Im FriedWald bestattet zu werden fühlt sich wie eine Versöhnung mit der Natur an.“ Diesen Satz empfanden 63 Prozent der Befragten für sich voll und ganz zutreffend.

Auch im Tod noch im Leben eingebunden – FriedWald „entdramatisiert“

Ein weiterer positiver Effekt der Natur in diesem Zusammenhang: Im FriedWald wirkt der Tod weniger dramatisch. Der Wald ist gleichzeitig Bestattungsort und erholsames Ausflugsziel. Dem Tod begegnet man im FriedWald eher beiläufig beim Wandern, Joggen oder auch Gassi gehen. Auch den gezielten Besuch am Grab können Hinterbliebene mit erholsamen Aktivitäten in freier Natur verbinden, während gleichzeitig keine Grabpflege zu einem Friedhofsgang zwingt. Die belastende Grabpflege ist für 90 Prozent der Befragten ein Argument gegen den klassischen Friedhof.

Auch die Idee, selbst in dieser belebten Umgebung zu ruhen, macht den Gedanken an die Endlichkeit „normaler“. Sie steht im Kontrast zum Gedanken an den klassischen Friedhof, der – an einen einzigen Zweck gebunden – die Dramatik des Todes befeuert. Denn selbst wenn keine Angehörigen kommen, ist man im Wald nie allein. Eichhörnchen, Amseln oder Rehe durchstreifen die Wälder. Und durch die offene Nutzung als Erholungsgebiet, ist der letzte Ruheort im Wald weiterhin im aktiven gesellschaftlichen Leben eingebunden.

Beisetzungen im FriedWald lösen Konflikte und Widersprüche auf

Die letzte Ruhe im Wald schafft es, empfundene Widersprüche und Konflikte aufzulösen. Die Menschen denken sich selbst im Tod mit, können sich über die Verortung in der Natur aber mit der eigenen Endlichkeit versöhnen. Im Wald herrscht eine friedliche Atmosphäre für die letzte Ruhe, gleichzeitig ist er aber nicht vom gesellschaftlichen Leben abgeschnitten. Der Wald ist Teil der aktiven Lebens- und Freizeitgestaltung.

Ein weiterer prägnanter Widerspruch, der im Wald gelöst wird: der Wunsch nach Gleichheit der Menschen und der Wunsch nach persönlicher Individualität.

Im Wald sind alle gleich

Wie vermögend war ein Mensch oder sind die Nachkommen? Wie gut war sie oder er in das soziale Netz eingebunden? Auf dem Friedhof werden die Antworten auf diese Fragen sichtbar. Noch im Tod vergleichen Menschen Status und soziale Eingebundenheit. Es gibt Gräber mit pompösen Grabsteinen in bester Lage, andere liegen schmucklos am Rand. Die einen Gräber werden akkurat gepflegt und andere wirken vergessen.

Im FriedWald bleiben der Abgleich im Tod und der damit verbundene Stress aus. Durch das Grabschmuck-Verbot gleichen sich Statushierarchien aus und der Performancedruck entfällt. Der Wald hat etwas Demokratisches. So wie sich die individuellen Bäume und Pflanzen zu einer Waldgemeinschaft zusammenfügen, fügen sich auch die individuellen Baumgräber, Gedenkmöglichkeiten und Arten der Trauer zu einem gemeinsamen Ort des Gedenkens. Die Gleichheit in der Grabgestaltung führt aber nicht dazu, dass man keine Individualität erlebt – im Gegenteil.

Persönlicher und individueller Abschied feiern

FriedWald ermöglicht einen großen Spielraum bei der Gestaltung des letzten Abschieds. Das ist für 73 Prozent der Befragten ein Argument, das für die Beisetzung in einem FriedWald spricht. Sie stimmten der Aussage „Bei der FriedWald-Bestattung werden Individualität und ein unterschiedlicher Umgang mit dem Thema Tod respektiert“ voll und ganz zu. 92 Prozent der Befragten sehen für sich eher eine unkonventionelle Bestattung, anders als sie auf einem klassischen Friedhof bekannt ist.

Während Beisetzungen auf dem Friedhof somit oft als tradierte und ‚strenge‘ Trauerzeremonien erlebt werden, fühlen sich die Menschen im überkonfessionellen FriedWald freier und unbeobachteter. Die Weitläufigkeit des Waldes bietet Rückzugs-, aber auch Gestaltungsmöglichkeiten für Angehörige – so kann zum Beispiel bei der Trauerfeier mit Sekt oder Bier auf die verstorbene Person angestoßen werden oder an Jahrestagen mit Kaffee und Kuchen auf der Picknickdecke am Baum gedacht werden. Es kann individueller, unkomplizierter, unkonventioneller und natürlicher getrauert und Abschied genommen werden. Religion darf sein, muss aber nicht.

Wald als letzter Ruheort – logische Wahl für naturverbundene Menschen

Am Ende ist die Wahl des Waldes als letzte Ruhestelle eine logische Konsequenz für Menschen, die sich ohnehin schon dem Wald verbunden fühlen. Sie entspringt dem grundsätzlichen Bestreben, in Frieden zu sterben. Dass im Wald Performance-Ansprüche ausbleiben, ist ein großes Plus. Ebenso die Weite und tröstliche Atmosphäre des Waldes, die im Kontrast zu der empfundenen Enge und traurigen Stimmung auf dem Friedhof stehen. Für die große Mehrheit der Befragten hat der Wald eine besondere Bedeutung. 89 Prozent schreiben dem Wald sogar eine spirituelle Kraft zu. Die Bestattung im Wald bildet den Abschluss des grundsätzlich zunehmend spürbaren Outdoor-Trends: Zurück zur Natur.

Studiendesign

Die Studie wurde durchgeführt vom Marktforschungsinstitut rheingold aus Köln. An der Umfrage nahmen mehr als 1.300 Personen teil, die sich für eine letzte Ruhestelle im FriedWald interessieren und auch für sich selbst eine Beisetzung im Wald nicht ausschließen. Die deutschlandweite Onlinebefragung lief von Ende Juni bis Anfang Juli 2023.

Sie basierte in Aufbau und Fokus-Fragen auf den Ergebnissen von 18 Tiefeninterviews. In denen gaben sowohl Interessierte als auch FriedWald-Kundinnen und -Kunden ihre Einschätzung zu den Studienthemen ab. Ergänzt wurde diese Erkenntnisbasis durch eine Waldexkursion mit Interessierten, bei der in einem FriedWald selbst das Stimmungsbild erhoben wurde. So konnten die Fragen und Themenschwerpunkte der Onlinebefragung zielgerichtet gesetzt werden.


Downloads

Waldbestattung fühlt sich wie eine Versöhnung mit der Natur an.
Quelle: FriedWald GmbH

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Eine schlichte Namenstafel macht im FriedWald auf das Grab aufmerksam.
Quelle: FriedWald GmbH

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Der Wald macht einem das Abschiednehmen leicht.
Quelle: FriedWald GmbH

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Familie im FriedWald
Quelle: FriedWald GmbH

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Mir gefällt, dass die Grabstätten im Wald so dezent sind. Da gibt es keine Unterschiede.
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Was spricht für Sie persönlich gegen eine klassische Bestattung auf einem Friedhof?
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Auch das Gedenken im FriedWald kann unkonventionell gestaltet werden.
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Was spricht für Sie persönlich für eine Waldbestattung im FriedWald?
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Die Natur und der Wald als Ort haben für mich eine besondere Bedeutung.
Quelle: FriedWald GmbH

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Gestaltung einer individuellen Beisetzung im FriedWald.
Quelle: FriedWald GmbH

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Weitere Studien von FriedWald

FriedWald ist Pionier und führender Anbieter von Naturbestattungen in Deutschland. Von Anfang an hat das Team der FriedWald GmbH den einzelnen Menschen in den Fokus seiner Arbeit gerückt. Wie kann FriedWald den Angehörigen, Freunden und Hinterbliebenen eines verstorbenen Menschen mehr Trost mit auf den Weg geben? Diese Frage stellt sich das Unternehmen fortwährend. Immer wieder gibt FriedWald daher bei renommierten Marktforschungsunternehmen Studien und Befragungen in Auftrag, die nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der eigenen Arbeit leisten. Sie zeigen auch Veränderungen in der Bestattungskultur auf und leisten einen Beitrag zum besseren Verständnis vom Trauer- und Trostempfinden der Menschen.

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